Horror und Magie
Wer kennt sie nicht, die Rocky Horror Show. In den 70ern folgte ein Aufschrei der Empörung auf eine derart sexuelle Aufführung. Aber was ist heute? Die Aufführung selbst hat im Laufe der Zeit nichts von seiner Genialität verloren, aber im Publikum sitzend wird man den Eindruck nicht los, dass der Ruf des Stücks vielen Mitt-Dreißigern dazu dient die Aufkeimende Spießigkeit zu unterdrücken. So wird der gewissenhafte, anzugtragende, in einem familienfreundlichen vorortlebende Angestellte im laufe der Rocky Horror Show zu einem Time Wrap tanzenden, Konfetti werfenden, "Boring"- Rufer. Und wozu? Um sich nicht eingestehen zu müssen, dass die Zeiten der spontanen Verrücktheit langsam zu Ende ist? Oder nur um sich daran zu erinnern wie es war? Was auch immer unseren Mister Vorort dazu verleitet während dieses speziellen Stücks aus sich heraus zu gehen und die Steuererklärungen für einen Abend zu vergessen, für mich zeigt es, dass das Stück nicht nur seine Genialität sondern auch eine Menge Magie behalten hat.
So kitschig das auch klingen mag, muss doch in meinen Augen die Magie ihre Finger im Spiel haben wenn sich Menschen aller Generationen friedlich in einem Saal mit Wasserpistolen bespritzen und gemeinsam tanzen. Damit Danke, Richard O'Brien, dass du dich einst völlig betrunken hast und damit dem Rest der Welt für viele Jahrzehnte Magie geschenkt hast.
purper am 21. März 15
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